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Eine Anleitung für den Pumpentausch

Standardpumpe (links) und Hocheffizienzpumpe (rechts); Urheber: RaBoe/Wikipedia

Viele kennen das Szenario aus Bestandsanlagen. Die alte Standardpumpe war defekt und wurde auf eine neue Hocheffizienz-Pumpe getauscht. Und jetzt, kurze Zeit später, verweigert zum Überfluss auch der Regler seinen Dienst. Was hierfür die Ursache ist, was beim Tausch von Pumpe oder Regler zu beachten ist und ob es nicht besser ist, gleich beide zu erneuern, klären wir in diesem Beitrag.

Beginnen wir mit den Grundlagen.

Anfang der 1990er wurde von uns die Drehzahlregelung für Standardpumpen (auch als Asynchronpumpen bekannt) entwickelt und als erster Hersteller in den Reglern eingesetzt. Die darauf aufgesetzte Regelstrategie für Solarthermieanlagen brachte eine deutliche Steigerung der Effizienz und verminderte auch die Stagnationszeiten der Anlage. Das Verfahren war danach lange Zeit Standard.

Mit der Ökodesign-Richtlinie, die ab 2013 Standardpumpen schrittweise verboten hat, war der Wandel hin zu Hocheffizienzpumpen vorgegeben. Diese haben nur einen Bruchteil der Leistungsaufnahme einer Standardpumpe und lassen sich meist von Haus aus über ein 0-10V oder PWM-Signal (Pulsweitenmodulation) drehzahlregeln.

Mit Markteinführung der Hocheffizienzpumpen, etwa 2003, traten erstmals Probleme auf. Die ersten beiden Generationen erzeugten hohe Einschaltströme von bis zu 100 A. Zahlreiche Defekte an den Reglerausgängen waren die Folge. Ab 2005 war daraufhin in allen unseren Reglern eine einfache Schutzschaltung integriert um dieses Problem zu vermeiden.

Was muss nun bei einem Tausch beachtet werden?

Wird die Pumpe getauscht, muss die Regelung eines der beiden genannten Signale beherrschen, sofern man weiterhin drehzahlregeln will.

Nutzt man jedoch den bisherigen mit einem Triac bestückten Ausgang zur Drehzahlregelung, führt das zur sicheren Beschädigung der Komponenten. Mit dem alten Verfahren würde die HE-Pumpe extrem schnell ein- und ausgeschaltet, was zur sicheren Beschädigung der Komponenten führt. Auch ohne Drehzahlregelung kann die Pumpe über zu häufiges Schalten im Sekundentakt– zB aufgrund zu geringer Hysteresen – beschädigt werden. Beim „normalen“ Schalten der HE-Pumpe muss bei korrekter Anwendung kein Defekt mehr befürchtet werden, da in den neuen Pumpen eingangsseitig bereits eine Strombegrenzung auf thermischer Basis (NTC) verbaut ist.

Das gilt auch, wenn man stattdessen einen Schaltausgang mit Relais verwendet. Solange sich die Schalthäufigkeit in verträglichen Grenzen hält, sollten keine Probleme auftreten. Eine Drehzahlregelung der Pumpe ist aber auch hier nicht möglich, so lange kein entsprechender Steuerausgang vorhanden ist. War schon bisher einer unserer Regler im Einsatz, stehen die Chancen gut, dass dieser bereits mit einem 0-10V/PWM-Ausgang ausgestattet ist und damit auch die neue HE-Pumpe geregelt werden kann.

Wird nur die Regelung getauscht, sollte man darauf achten, dass der neue Regler die Drehzahlregelung alter Standardpumpen beherrscht. Aufgrund der bereits genannten Ökodesign-Richtlinie haben wir diese Funktion in Form von Triac-Ausgängen standardmäßig nicht mehr in unseren Geräten verbaut. Allerdings können Sie unsere Einkreis-Solarregler ESR21 und ESR31 sowie die Universalregelung UVR16x2 mit dem Artikelnummern-Zusatz „-D“ (für Drehzahlregelung) auch weiterhin bestellen.

Was spricht für den gemeinsamen Tausch von Regler und Pumpe?

Eigentlich vieles, denn die zusätzlichen Kosten für den Endkunden halten sich meist in Grenzen. Zudem wird in Deutschland der Pumpentausch ohnehin gefördert und trägt nicht unwesentlich zur Reduktion des Stromverbrauchs bei.