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Vom Schutzhaus zum Wohnhaus

Ansicht des Gebäudes von der Straße aus
Der ehemalige Hochbunker in der Hamburger Friedensallee; Foto: Roland Borgmann
Screenshot des Online-Schemas
Screenshot des Online-Schemas
Der Schaltschrank in der Heizzentrale mit 3x UVR16x2 als Platine, das C.M.I. und einem CAN-BC2
Der Schaltschrank in der Heizzentrale mit 3x UVR16x2 als Platine, das C.M.I. und einem CAN-BC2
36 Solar-Luft-Kollektoren
36 Solar-Luft-Kollektoren liefern Wärme für die Wärmepumpe; Foto: Roland Borgmann
Technikzentrale mit den Speichern, Wärmepumpe und Schaltschrank.
Technikzentrale mit den Speichern, Wärmepumpe und Schaltschrank.
Einer der Etagenverteiler mit RSM610, CAN-BC2 und zwei Hilfsrelais
Wohnraum einer Wohnung, bodentiefen Fenster sorgen für helle Räume
Der Spagat zwischen dem Erhalt des Charakters eines ehemaligen Hochbunkers, heller Räume und offener Raumaufteilung wurde gemeistert; Foto: Roland Borgmann

Sinnvolle Nachnutzung

Der 1942 erbaute Hochbunker im Hamburger Stadtteil Ottensen hat in seiner ursprünglichen Nutzungsform für den Zivilschutz ausgedient. Ein Abriss der Betonkonstruktion mit 7 Geschoßen und über einen Meter dicken Außenwände wäre sehr aufwendig gewesen.

Die Idee, aus dem massiven Gebäude einen Wohnbau zu machen - dort wo Wohnraum ohnehin knapp ist - kam aus der Nachbarschaft. Außerdem hat man das Gebäude nach der ENEV2014 saniert und vollständig über erneuerbare Energie versorgt.

Vom Schutzhaus zum Wohnhaus

Im Prinzip ist vom ehemaligen Schutzhaus nur die Außenhülle übrig geblieben. Das Gebäude wurde Innen vollständig entkernt und auf 7 Etagen sind 15 Wohnungen auf etwa 1.280 m² entstanden, wobei das Erdgeschoß als Garage dient. Die 200 m² große, begrünte Dachterasse steht allen Bewohnern zur Verfügung.

Die 1,10 m starke Außenwand hat bodentiefe Fenster erhalten, was dem vorher kalten und lichtarmen Gebäude einen hellen und freundlichen Charakter verleiht. Im Erdgeschoß wurden die "alte" Betonwände bewusst sichtbar gehalten. Alle Wohnungen waren sehr schnell verkauft, die Idee und bzw die konkrete Planung (durch den Hamburger Architekten Björn Liese) fand also großen Anklang.

eher selten: Solar-Luft-Kollektoren

Als Energiequelle für die 35,6 kW Wärmepumpe und zur Regeneration des Eisspeichers dienen 36 Solar-Luft-Kollektoren. Die Kollektoren funktionieren auch bei niedrigen Lufttemperaturen und ohne Sonneneinstrahlung, wodurch sie besonders für Systeme mit Eispeicher geeignet sind. Neben den flexiblen Montagemöglichkeiten (vom Energiezaun bis zur Flachdachmontage) bieten die Kollektoren auch den Vorteil, dass man sich sowohl den Frost- als auch Überhitzungsschutz vollständig erspart.

Solar-Eisspeicher als Saisonspeicher

Die Basis der gesamten Heizungsanlage ist ein unterirdischer Eisspeicher mit einem Volumen von 110 m³. Die im Sommer gewonnene Wärme aus den Solar-Luft-Kollektoren und der Abwärme aus der Abluftanlage wird dort zwischengespeichert und im Winter von der Wärmepumpe genutzt. Der zwischengeschaltete 2500-Liter-Solespeicher wird über den Eisspeicher gekühlt und liefert im Sommer die für die Kühlung nötige Energie.

Die gesamte Warmwasserversorgung wird über den größeren der beiden anderen Puffer mit zwei Frischwassermodulen sichergestellt. Aus Gründen der Versorgungssicherheit stehen für den Notfall je ein Heizstab zur Verfügung.

Schnittstellen

Über zwei CAN-BC2 wurden die Schnittstellen für die Wohnungen mit KNX zur Verfügung gestellt. Die Wärmepumpe wiederum wird über MODBus ins System eingebunden und gesteuert.

Aufgrund langjähriger Erfahrung aus vielen ähnlichen Projekten wurde die Geerts GmbH aus Schleswig als Partner für die Gebäudetechnik gewählt. Aufgrund der positiven Erfahrung aus mehr als 10 Jahren mit "TA-Reglern", wurden diese auch hier erfolgreich eingesetzt.

Regelung

  • UVR16x2 in der Platinenversion (1x UVR16x2E-DE, 2x UVR16x2E-NP)
  • 17 RSM610
  • 1 C.M.I.
  • 2 CAN-BC2 mit KNX
  • 10 Hilfsrelais HIREL22
  • Sensorik (Feuchte, Druck, Differenzdrucksensor und über 100 Temperaturfühler)

Anlage

  • 35,6 kW Wärmepumpe mit
  • 36 Solar-Luft-Kollektoren
  • 27 kW Heizstäbe als Backup
  • Wärmerückgewinnung aus der Abluftanlage

Abnehmer

  • Fußbodenheizung für 17 Wohneinheiten auf rund 1280 m² Wohnfläche
  • Kühlkreis für die Wohneinheiten
  • Warmwasser und Zirkulation

Speicher

  • 1 Sole-Pufferspeicher mit 2500 Liter
  • 1 Pufferspeicher mit 2500 Liter
  • 1 Pufferspeicher mit 1000 Liter
  • 1 Solar-Eisspeicher mit 110 m³

Dieses Projekt wurde realisiert durch:
Geerts GmbH
Heinrich-Hertz-Straße 34
24837 Schleswig
http://www.geerts-schleswig.de/

Architekt:
M.A.(Arch.) Björn Liese
Bernstorffstraße 99
22767 Hamburg
http://www.bjoernliese.de/